Vertrauen in öffentliche Daten immer wichtiger


BERN - Je mehr sich populistische Aussagen, alternative Tatsachen und Fake News breit machen, umso wichtiger wird die öffentliche Statistik für den demokratischen Diskurs. Dem Thema widmete sich eine internationale Konferenz in Bern.

Die Tagung "Truth in numbers - Die Rolle von Daten in einer Welt von Fakten, Fiktion und allem dazwischen" wurde am Mittwoch vom Bundesamt für Statistik (BFS), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der internationalen Statistikpartnerschaft Paris21 durchgeführt.

Akteure aus Politik, Wirtschaft, Medien, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen diskutierten die Frage, welchen Einfluss Fake News und Filterblasen auf die öffentliche Statistik haben und wie die missbräuchliche Nutzung von Daten besser gehandhabt werden kann.

Früher hätten die Regierungen bestimmt, welche Statistiken benötigt würden und Teil der öffentlichen Statistik seien. Heute sei das anders, schreibt das BFS zur Ausgangslage. "In unserer postfaktischen Zeit überschwemmt eine Flut an inoffiziellen Daten von Kooperationen, Privatunternehmen und NGO den Informationsmarkt".

Diese Daten seien häufig ungeprüft und von nicht nachweisbarer Qualität. Die öffentlichen Statistiken würden zunehmend hinterfragt. "Die nationalen Statistikämter, die für die Regierungen Daten erheben, anonymisieren und zur Verfügung stellen, müssen darum proaktiver auftreten und mit der breiten Öffentlichkeit kommunizieren", schreibt das BFS.

Darüber hinaus sei eine weltweite Sensibilisierungskampagne zur Steigerung der Datenkompetenz sowie neue Bestimmungen für den Informationsmarkt in Betracht zu ziehen. Das BFS selber will sich verstärkt einem Dialog mit seinen Nutzern stellen.

04.04.2018 - SDA

News

Newsletter