Gesundheitskosten steigen 2015 auf 783 Franken pro Kopf und Monat


NEUENBURG - Die Gesundheitskosten in der Schweiz sind 2015 auf 77,8 Milliarden Franken oder um 4,3 Prozent gewachsen. Pro Einwohnerin und Einwohner kosteten die Leistungen des Gesundheitswesens 783 Franken im Monat.

Die Gesamtzunahme entspricht 3,2 Milliarden Franken und liegt leicht über dem Fünfjahrestrend, wie das Bundesamt für Gesundheit (BSF) auf Grund von provisorischen Daten am Donnerstag meldete.

Fast 2 Milliarden an Spitäler und Ärzte

Gut zwei Drittel der Zunahme entfielen auf Mehrausgaben für Spitäler (plus 1 Milliarde Franken), Arztpraxen (plus 0,9 Milliarden) sowie auf sozialmedizinische Einrichtungen, etwa Alters- und Pflegeheime (plus 0,3 Milliarden). Diese drei Leistungserbringer machen zusammen knapp 71 Prozent aller Gesundheitskosten aus.

Bei den Arztpraxen lag das Ausgabenwachstum leicht über dem Fünfjahrestrend, wie das BFS schrieb. Leicht unter dem Trend lagen dagegen lagen die Auslagen für Spitäler und die Heime.

Überdurchschnittlich war der Kostenanstieg aber für Labor und Rettung mit einer Zunahme von 9,3 Prozent und ambulante Leistungserbringer, soweit es nicht Ärzte und Zahnärzte waren (plus 9,1 Prozent). Diese Kategorien waren für 7,9 Prozent der Gesundheitsausgaben verantwortlich.

Gut ein Drittel aller Kosten, nämlich 35,3 Prozent, übernahmen die Krankenkassen über die obligatorische Grundversicherung. 28 Prozent trugen die Haushalte und für 18,2 Prozent der Kosten kam der Staat auf. Diese Anteile waren laut BFS seit dem Jahr 2010 immer etwa gleich gross.

219 Franken aus eigener Tasche

Pro Einwohner und Einwohnerin stiegen die Ausgaben gegenüber 2014 um 24 Franken auf 783 Franken im Monat. 219 Franken mussten dabei aus der eigenen Tasche bezahlt werden, 8 Franken mehr als im Vorjahr. Es waren vor allem Kosten für den Zahnarzt, Leistungen von Pflegeheimen sowie - über Selbstbehalt und Franchise - medizinische Behandlungen.

143 Franken trug der Staat an die Gesundheitsausgaben pro Kopf und Monat bei. Den Rest teilten sich Sozialversicherungen und Unfallversicherungen, Zusatzversicherungen und soziale Einrichtungen.

Das Wirtschaftswachstum war laut BFS im Jahr 2015 unterdurchschnittlich; das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm um 0,3 Prozent zu. Vor diesem Hintergrund stieg das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP von 11,7 auf 12,1 Prozent.

Methodik revidiert

Die Aufstellung über die Gesundheitskosten und die Finanzierung der Ausgaben ist gemäss der Methodik der OECD vorgenommen worden. Damit soll gewährleistet sein, dass die Daten international vergleichbar sind.

Wegen einer Revision dieser Berechnungsmethodik wurden für 2014 um 4,6 Prozent oder 3,3 Milliarden Franken höhere Ausgaben gegenüber der Vorversion errechnet. 70 Prozent dieser Veränderung sind auf neue Datenquellen zu Arztpraxen und den Einbezug von mehr Produkten aus dem Detailhandel zurückzuführen.

27.04.2017 - SDA

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