Erneut weniger Wundinfektionen nach Operationen


BERN - Nach Operationen in Schweizer Spitälern kommt es immer seltener zu Wundinfektionen. Dieser Trend hält seit 2011 bei Blinddarmentfernungen, Leistenbrucheingriffen, Herzoperationen und bei Magenbypassoperationen an.

Bei letzteren reduzierte sich die Wundinfektionsrate in der Messperiode 2015/2016 im Vergleich zur Vorperiode 2014/2015 gar erheblich, wie der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) am Mittwoch mitteilte. Insgesamt überwacht Swissnoso im Auftrag des ANQ die Entwicklung der Wundinfektionen nach zwölf chirurgischen Eingriffen.

Es sei anzunehmen, dass der "erfreuliche Trend eine direkte Folge der langjährigen und intensiven Überwachung der Wundinfektionen" in der Schweiz sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Die teilnehmenden Spitäler erhielten jährlich individuelle Berichte und könnten sich dadurch mit anderen Institutionen vergleichen und sich verbessern. Auch Patientinnen und Patienten können sich über Infektionsraten eines bestimmten Spitals informieren.

Erstmals wurden in den aktuellen Ergebnissen auch die Wundinfektionsraten der Wirbelsäulenchirurgie öffentlich pro Institution ausgewiesen. Dieser Eingriff wurde nachträglich in den Katalog der überwachten Eingriffe aufgenommen.

Die Schweiz gelte als Musterland bei der Überwachung von Wundinfektionen nach Spitalaustritt. Deutliches Verbesserungspotential ortet der ANQ allerdings bei der Antibiotikaprophylaxe. Viele Patienten erhielten diese vorbeugende Massnahme nicht zeitgerecht. Künftig soll auch hier der Vergleich pro Eingriffsart möglich sein.

An der Messperiode 2015/2016 beteiligten sich 162 Schweizer Spitäler, Kliniken und Spitalstandorte. Ausgewertet wurden die Daten von rund 55'000 Patientinnen und Patienten, die sich einem chirurgischen Eingriff mit oder ohne Implantat unterzogen hatten.

22.11.2017 - SDA

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