Malaria, Flussblindheit und Lymphatische Filariose
STOCKHOLM - Mit dem Medizin-Nobelpreis werden in diesem Jahr Forscher geehrt, die schlagkräftige Wirkstoffe gegen drei Parasiten-Krankheiten entwickelt haben. Dabei handelt es sich um:
MALARIA: Die lebensbedrohliche Infektionskrankheit Malaria wird durch den Stich der Anopheles-Mücke übertragen. Nach neuesten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom September gab es in diesem Jahr schon mehr als 200 Millionen Neuerkrankungen, etwa 440'000 Menschen starben daran. Die meisten Opfer sind Kinder in Afrika. Malaria kann geheilt werden, viele Erkrankte sterben aber wegen mangelnder medizinischer Versorgung. Eine flächendeckende Impfung gibt es bislang nicht.
FLUSSBLINDHEIT: Die auch Onchozerkose genannte Krankheit wird durch Kriebelmücken übertragen. Betroffen sind vor allem Bewohner von Flussgebieten im tropischen Afrika. Die Mücken geben Fadenwürmer (Onchocerca volvulus) weiter, die im Körper heranwachsen und über Jahre winzige Larven streuen, sogenannte Mikrofilarien. Diese wandern in die Haut und in das Augengewebe. Infizierte können in der Folge erblinden. Nach WHO-Angaben wird geschätzt, dass es weltweit rund eine halbe Million blinde Menschen als Folge der Flussblindheit gibt.
LYMPHATISCHE FILARIOSE: Die Tropenkrankheit wird durch winzige Fadenwürmer verursacht, die durch einen Mückenstich in den Körper gelangen. Die Infektion kann zu starken Schwellungen der Extremitäten führen, der sogenannten Elephantiasis. Oft sind auch die Genitalien betroffen. Weltweit sind nach WHO-Angaben mehr als 120 Millionen Menschen infiziert. Rund 40 Millionen haben entstellende Behinderungen und leiden unter Ausgrenzung und finanziellen Nachteilen. Die Lymphatische Filariose wird in den allermeisten Fällen von Wuchereria bancrofti ausgelöst. Der Erreger kommt im tropischen Afrika und in weiten Teilen des tropischen Asiens vor.
05.10.2015 - SDA