Coronavirus - Schweiz - Wirkstoff von Moderna für Hausärzte einfacher als Biontech-Impfung


BERN - Für die Hausärztinnen und Hausärzte der Schweiz ist der aktuell zugelassene Impfstoff der Hersteller Pfizer/Biontech eine grosse Herausforderung, weil bei diesem wegen der Kühlung jeweils tausend Dosen auf einmal verabreicht werden müssen. Der Stoff von Moderna erlaubt kleinere Chargen.

Der aktuelle Impfstoff brauche eine extreme Kühlung, sagte Philipp Luchsinger, Präsident des Verbands der Haus- und Kinderärzte Schweiz (MFE), am Montag in der Sendung "Rendez-Vous" von Schweizer Radio SRF. "Das wäre vielleicht noch machbar." Allerdings müssten jeweils 1000 Impfungen auf einmal verabreicht werden. Das sei selbst einer einer grösseren Gruppenpraxis nicht möglich.

"Wir warten auf die Zulassung des zweiten Impfstoffes des Herstellers Moderna, dann wird es besser werden", sagte Luchsinger. Das seien dann 100er-Fraktionen und es sei ein Impfstoff, der eine Woche im Kühlschrank gelagert werden könne. "Hundert Impfungen in einer Woche ist überhaupt kein Problem, auch für eine kleinere Gruppenpraxis", sagte Luchsinger. Bis dieser zugelassen sei, brauche es Geduld.


Kantone binden Ärzte nur teils ein

Die Hausärzte hatten im Verlauf der Pandemie kritisiert, dass sie bei Entscheiden zu wenig eingebunden wurden. Die Organisation der Impfungen läuft über die Kantone. Gemäss Luchsinger würden einige Kantone die Hausärzte besser einbinden, andere hätten keine Gespräche geführt und wüssten nicht, ob und wie sie die Hausärzte miteinbeziehen könnten oder wollten.

Es gebe immer noch Kantone, die Konzepte nur für Besuche und Impfzentren hätten und die Arztpraxen nicht einbinden würden. Gerade aber wenn die jüngeren Risikopatienten geimpft werden müssten, gehe es nicht ohne Ärzte. Es brauche ja jemanden, der beurteilen könne, wer eine solche Impfung brauche - bevor die Bevölkerung geimpft werde.

04.01.2021 - SDA, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2021 Pixabay

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