Hausärzte sehen Licht am Ende des Tunnels


BERN - Die drohende Versorgungslücke bei den Hausärzten dürfte sich langsam etwas entschärfen. Bis etwa 2030 werde sich die Situation zwar noch verschärfen, aber eine Entspannung ab 2040 sei dank der Aufstockung der Ausbildungsplätze wahrscheinlich, teilten die Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe) am Donnerstag mit.

"Die drohende Versorgungslücke ist nicht überstanden, die Talsohle ist aber absehbar", schreibt mfe gestützt auf die alle fünf Jahre durchgeführte Workforce-Studie zur medizinischen Grundversorgung. Mehr Studienplätze, eine höhere Attraktivität für den Haus- und Kinderarztberuf und neue Arbeitszeit- und Praxismodelle zeigten erste Wirkung.

Dies sei dringend nötig, denn an der Überalterung des Berufsstandes mit vielen Pensionierungen in den nächsten Jahren habe sich wenig geändert. Rund 56 Prozent der heute tätigen Hausärzte würden in den nächsten zehn Jahren ihre Praxistätigkeit altershalber einstellen. 2030 würden immer noch rund 1000 Hausärztinnen oder Hausärzte fehlen.

Aktuell seien 15 Prozent der praktizierenden Hausärzte und fünf Prozent der Kinderärzte über 65 Jahre alt. Dies bedeute, dass derzeit fast 13 Prozent der Grundversorgung von Ärzten im Pensionsalter geleistet werde. Auch in Zukunft möchten sich 39 Prozent der Hausärzte erst nach 65 Jahren pensionieren lassen, wie es weiter heisst.

Das mittlere Alter der Hausärzteschaft liege derzeit bei 55 Jahren. Ein Lichtblick sei, dass der Anteil der 30- bis 45-jährigen Hausärztinnen seit 2005 kontinuierlich zunehme. Die Workforce-Studie des universitären Zentrums für Hausarztmedizin beider Basel wird seit 2005 alle fünf Jahre im Auftrag von mfe durchgeführt.

24.09.2020 - SDA

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